Es ist ein natürlicher Reflex des Menschen, das Alte im Neuen nachbilden zu wollen, doch nicht immer führt diese Strategie zum Erfolg.
Schon einige Jahrzehnte später hatte das Auto nur noch wenig Gemeinsamkeiten mit einer Pferdekutsche und im neuen Design spiegelten sich die vielfältigen Vorteile des neuen Fortbewegungsmittels, die nun viel besser zur Entfaltung kommen konnten.
Wenn heute bereits mehr als die Hälfte der kleinen Unternehmen digitale Lernmedien in der Aus- und Weiterbildung mindestens genauso wichtig oder sogar wichtiger als klassische Lernformate finden (KOFA-Studie 3/2019: Digitale Bildung in Unternehmen), so sollten wir kritisch hinterfragen, ob es aus lerntheoretischer Sicht und im Sinne eines nachhaltigen und kundenfreundlichen digitalen Angebotes sinnvoll ist, sechs- bis achtstündige Seminare in Online-Meetings nachzubilden (vgl. Süddeutsche Zeitung, Warum Zoom die Menschen so müde macht, 27.4.2020).
Wir sollten uns die Zeit nehmen das „neue Spiel“ auch neu zu denken, damit die Vorteile der Digitalisierung für alle Stakeholder positiv erlebbar werden. Und gleichzeitig müssen Bedenken, Hindernisse und Nachteile, die jeder Wandel mit sich bringt, offen adressiert werden, um den Change-Prozess erfolgreich gestalten zu können.